Über 2,5 Mrd. Euro haben Kunden der Commerzbank, CITI-/Targo-Bank, Postbank, Sparkasse KölnBonn, Ärzte- und Apothekerbank (APO-Bank), BonnFinanz, AWD u.a. mit Lebensversicherungsfonds von MPC Capital, WealthCap, HCI, BVT, Real I.S., Lloyd Fonds, Dr. Peters und Hannover Leasing investiert. Viele Fonds mußten massive Wertverluste eingestehen, einige sind notleidend.
Lebensversicherungsfonds sind Gesellschaften (zumeist GmbH & Co. KG), die bereits bestehende („gebrauchte“) Lebensversicherungspolicen aufkaufen, die Prämien bis zur Fälligkeit weiterzahlen und auf einen Gewinn durch Überschussbeteiligungen bzw. Boni hoffen. Diese recht neue Form der Kapitalanlage (die ersten Fonds wurden im Jahr 2001 konzipiert) fand rasch das Interesse von Anlegern und Emissionshäusern, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen sein dürfte, dass Lebensversicherungen hierzulande als sichere Anlage gelten. Gleichzeitig versprachen die Prospekte Renditen von 7 % p.a. und mehr. Da konnten viele Anleger nicht widerstehen. Folgende Fonds legten die Emissionshäuser auf:
MPC Capital
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WealthCap
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HCI / HSC
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König & Cie
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Ideenkapital
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Lloyd Fonds
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Hannover Leasing
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Weitere Lebensversicherungsfonds haben die Credit Suisse, die Deutsche Fonds Holding, Helios, Rothmann & Cie., HVBFF, WestLB, MTV und Chorus aufgelegt.
Mittlerweile sind viele dieser Fonds in Schieflage geraten. Durch geschickte gesellschaftsrechtliche Konstruktionen verschleiern sie die Gründe dafür und machen vor allem die Finanzkrise 2008 verantwortlich. Das dürfte indes nur die halbe Wahrheit sein. Branchenberichten zufolge kauften viele Fonds die Policen zu teuer ein. Durch das Entstehen immer neuer, kapitalkräftiger Fonds stieg die Nachfrage und somit auch der Preis der Policen. Einige Fonds operierten mit veralteten Sterbetafeln, unrealistischen Renditeerwartungen und hohen Vertriebsprovisionen (kick-backs).
Die Kundenberater der Banken und freien Anlagevermittler wiesen häufig nicht auf die vielfältigen Risiken hin, sondern stellten die Anlage als sicher dar, da ja in Lebensversicherungen investiert würde. Bei britischen und amerikanischen Lebensversicherungen gilt das keinesfalls. Denn diese sind wesentlich stärker von den Aktienmärkten abhängig, als deutsche Lebensversicherungen. Insbesondere gibt es dort keine Garantieverzinsung.
Ein erhebliches Risiko rührt von der Fremdfinanzierung her. Viele Fonds nahmen zusätzlich Kredite auf, nicht selten 50 % und mehr des gesamten Fondsvolumens. Verliert der Fonds an Wert, sperren die Banken den Geldhahn. Da sie vor den Anlegern befriedigt werden, bleibt für diese nicht mehr viel über. Einige Fondsgesellschaften wie etwa MPC stellten in den Leben Plus-Prospekten beschönigend dar, als ob selbst im „worst case“, dem schlimmsten Fall, noch eine geringe Rendite erzielt würde.
Mittlerweile haben viele Gerichte Prospektfehler anerkannt. Zwar hat das OLG Köln in seiner Entscheidung Az. 20 U 48/13 den Begriff des „worst case szenario“ in keiner Weise als Garantie angesehen dafür, dass ein noch schlechteres als das beschriebene Ergebnis nicht möglich sei. Das widerspricht jedoch der Rechtsprechung des Bundesgerichtshof, sodass dieses Urteil keinen Bestand haben dürfte.
Anleger des db-Kompass Life 3 erhielten von der Deutschen Bank vorzeitig ihr Geld zurück. Der Fonds war in die Schlagzeilen geraten, weil er als eine Art Wette auf die Restlebensdauer von Menschen angelegt war.
Die Kanzlei Dr. Hoffmann vertritt eine Vielzahl von Anlegern diverser Lebensversicherungsfonds. Wir haben Prozesse gewonnen, gute Vergleiche für unsere Mandanten ausgehandelt und Richter von der Existenz von Prospektfehlern überzeugt. Aus unserer Sicht bestehen gute Aussichten für die meisten Anleger, Schadensersatzansprüche wegen Falschberatung oder Prospektfehlern gegen Banken und Anlagevermittler durchzusetzen. Um Ihre Erfolgsaussichten zu beurteilen, benötigen wir den Anlegerfragebogen mit den darin erbetenen Anlagen. Rechtsanwalt Dr. Hoffmann war früher als Justitiar einer deutschen Lebensversicherung tätig. Er verfügt damit über Fachwissen, das es ihm ermöglicht, Prospekte zu analysieren und Fehler aufzuspüren, die Unkundigen verborgen bleiben.
Ihr Ansprechpartner
Dr. Ernst J. Hoffmann
Anhand des Anlegerfragebogens lassen sich Ihre Erfolgsaussichten relativ sicher einschätzen. Für eine solche Einschätzung berechnen wir je nach Aufwand zwischen 150 € und 250 €.